Schäufele Cup 2014

Leni und ich traten auch dieses Jahr wieder zum "Schäufele Cup", dem Trainingsworkingtest der DRC BZG Franken an.

Nachdem Mitte letzter Woche feststand, dass wir auch beim Bavarian Lions Cup am 08.06 in der Anfängerklasse einen Startplatz erhalten hatten, war der Schäufele Cup dann auch noch die ideale Möglichkeit eine Woche vorher schon im Prüfungsmodus zu arbeiten.

Man sagt ja, wenn die Generalprobe in die Hose geht, wird die Premiere umso besser... Joa, den ersten Teil haben wir Samstag erfolgreich abgearbeitet, aber der Reihe nach.

 

Nach kurzer Begrüßung ging es aufgeteilt in fünf Gruppen, jeweils bestehend aus Schnupperern, Anfängern und Fortgeschrittenen, an die fünf Aufgaben.

 

 

Wir sind in Gruppe 5 eingeteilt und starten mit Aufgabe 5 bei Wolfgang Köhler

 
Man steht vor einem breiten ausgewaschenen Graben in einer Waldschlucht. Zuerst fällt links Mark 1 in eine S-Kurve des Grabens, Fallstelle nicht gut sichtig, die Flugbahn aber dafür schon.

 

(Ein großes DANKE an dieser Stelle an die liebe Anke, deren Fotos ich für die Beschreibung hernehmen durfte)

 

Anschließend fällt geradeaus Mark 2 vor einen Hochsitz in den Bewuchs.

 

Wenn M2 vom Hund geholt war sollte sich am Startpunkt umgedreht werden und der Hund ein Dummy aus einer kleinen Suche holen.

 

Soweit so gut.
Ich leine Leni ab und es geht mit M1 los. Leni hat exakt die Flugbahn des Dummies verfolgt und hatte genau auf dem Schirm wo sie hin musste. Nach Freigabe schicke ich sie. Sie lässt sich zum Glück zu keinerlei waghalsigen Sprüngen oder Manövern hinreißen, sondern durchquert den Graben sehr überlegt. Auf der anderen Seite angekommen gibt sie Gas, verschwindet im Graben und kommt mit Dummy wieder.

 

Als nächstes drehen wir uns ein Stück und M2 fällt. Nach Freigabe gleiches Spiel wie vorher, Leni hangelt sich sehr bedacht den Graben hoch, und schaltet drüben dann den Turbo zu. Nachdem für einige Hunde vor uns der Übergang vom flachen Waldboden in den höheren Bewuchs ein kleines Problem war, war ich alarmiert. Leni preschte aber munter durch und nach minikurzer Suche auch munter an der Fallstelle vorbei. Ich hole sie zurück, Suchenpfiff und das Dummy war drin. Die kleine Suche nach der Abgabe war Formsache. Suchenpfiff, Nase runter, Dummy drin - sehr schön :)

Für die kleine Hilfe bei M2 gab es Abzug, so blieben hier noch

-->19 Punkte.

 

 

Wir zogen weiter zu Aufgabe 1 bei Karsten Lemke.


Unterwegs war zu vernehmen, dass es sich um ein Wassermark mit Verleitung handelt. "Hm, kennt Leni und kann sie eigentlich auch" war mein erster Gedanke.
Als ich dann das erste Mal die Aufgabe gesehen hab war mir aber sofort klar "Kenn ich, kann Leni eigentlich nicht".

Bei den Startern vor uns bestätigte sich meine Vermutung: gut machbar, wenn der Hund markiert, keine Chance wenn der Hund nicht markiert. Supi.

 

Wir traten an und es bot sich uns folgendes Bild (erstes Bild aus der Perspektive des Werfers der Verleitung)

 

Wir stehen als Starter "S" am Rand eines breiten Weihers. Vor uns auf einer Landzunge steht der der Werfer und wirft M1 gut sichtig ins Wasser. Nach Freigabe darf M1 geholt werden.
Wenn der Hund kurz vorm Ausstieg - auf Höhe des gelben Punkts - ist, wirft der zweite Werfer die Verleitung M2 vom Schotterweg aus ziemlich mittig in den Weiher. Wenn der Hund zurück ist, ist M2 zu holen.

Zu M1 ist eigentlich nicht viel zu sagen, das Dummy fällt, ich schicke, Leni holt das Dummy auf direktem Weg und dreht um. Während Leni zurückkommt warte ich gespannt auf den Schuss und auf ihre Reaktion. Die war leider wie ich erwartet hatte, nämlich garkeine. Sie hat weder den Schuss noch das Platschen des Dummies registriert und kam schnurstracks zu mir nach draußen *seufz*


Ganz ganz eigentlich hätte ich Leni hier anleinen und gehen müssen, denn dass die Null stand war klar. Ich wollte es aber dennoch nicht unversucht lassen, ab jetzt war der Trainingsworkingtest eh nur noch Training :)


Nachdem ich Leni davon überzeugt hatte, dass es als nächstes NICHT beim Werfer weitergeht und nachdem der Pelz ausgiebig vom Wasser befreit war hatte ich sie in der richtigen Position am Fuß um sie voran ins Wasser zu schicken. Leni ging tatsächlich von meinem Fuß weg und stieg ins Wasser ein. Ob der Planlosigkeit zwar etwas langsam, aber sie war drin und schwamm Richtung alte Fallstelle.

Etwa als sie etwa auf der Höhe des Dummies war stoppte ich sie und schicke sie nach rechts. Das ging kurz gut, dann driftete sie wieder nach hinten ab. Nach ein paar Stop/Rechts/Back/Stop/Rechts hörte ich hinter mir von Karsten nur "nicht aufgeben, dranbleiben". Dann spazierte er langsam dem Weg entlang Richtung Fallstelle. Das wiederum hat Leni überhaupt nicht interessiert.
Ich hätte noch Stimme für drei Stunden gehabt, aber Leni schwamm immer unruhiger und sie fing an in ihrer Not jeden Grashalm im Wasser auf Bringtauglichkeit zu testen.
Schließlich war sie schon ziemlich in der Mitte des Weihers angekommen  und entschied sich dann, mal zu gucken, ob sie vielleicht ans andere Ufer sollte.

Zeit, dem ganzen ein Ende zu bereiten. Ich holte sie zurück und stoppte sie auf halbem Weg noch ein letztes Mal um sie nach rechts zu schicken, aber das endete nur in wildem Gepaddel im Kreis. Also holte ich sie raus und belohnte sie mit ihrem Dummyball um keinen Frust aufkommen zu lassen.
Karsten meinte, dass er uns just in dem Moment, als ich Leni rausgerufen hab helfen wollte - tja leider zu spät.
Insgeheim hätte ich mir persönlich eine kleine Hilfe für Leni sehr gewünscht, schon alleine, weil es ein Trainingsworkingtest war und weil sie letztlich rein aus Vertrauen in meine Hand ins Wasser ist und die ersten Kommandos auch noch gut angenommen hat. Naja.
Wie alle anderen Starter die bei dieser Aufgabe eine Null kassierten fragte Karsten warum ich nicht über Land geschickt hatte. Hm, ja warum!?
Erstens weil ich wirklich keine Sekunde lang drüber nachgedacht habe und - im Nachhinein - zweitens, weil ich nicht sagen kann, ob ich es über den Landweg geschafft hätte. Es gab zwar von den Hunden, die über Land gegangen sind schon eine Schneise im hohen Uferbewuchs, aber die war von meiner Position aus nicht sichtbar. Hätte ich Leni nicht genau dort gestoppt hätte sie das Dummy auch vom Weg nicht gesehen und ob sie dann ins Wasser wäre wage ich zu bezweifeln, dafür sind wir beim Einweisen einfach noch nicht weit genug.

Leni durfte das Dummy am Ende dann vom Weg aus holen, aber aus der Aufgabe nahmen wir natürlich
--> 0 Punkte mit.

 

 

Für uns ging es dann weiter mit Aufgabe 2 bei Deny Reichel.

Der Schütze steht wenige Meter vor einem und schießt Richtung Werfer W1, der rechts im Hang steht. Es fällt M1 in den linken Hang und darf direkt gearbeitet werden.

Es fällt noch ein Schuss und der Werfer W2 wirft M2 in den linken Hang von uns aus gesehen hinter M1. Ein dritter Schuss fällt, der Werfer W2 wirft M3 und das wird sofort wieder eingesammelt. M2 darf geholt werden.

 

 

Ein Schütze direkt vor uns und der schießt auch noch drei Mal! Paula würde wohl Salti schlagen vor Freude. Leni hingegen fand diese Konstellation wenig prickelnd, genau wie ich.
Der erste Schuss fällt, Leni und ich zucken beide gleichermaßen kurz zusammen, das Dummy fällt, Leni markiert auf den Punkt und holt es rein.

 

Danach fällt der zweite Schuss und M2, direkt im Anschluss der dritte Schuss und M3. Beim zweiten Schuss drückt Leni sich ganz nah an mein Bein, in meinem linken Ohr pfeift es. Ich zeige Leni das Dummy mit der Hand an, ob sie markiert kann ich nicht sehen. Gleiches Spiel bei M3, hier hing Leni schon halb hinter mir. Dass M3 wieder aufgehoben wurde bekommt Leni sicher nicht mit.

Ich richte sie auf M2 aus und schicke voran. Leni läuft einen deutlichen Bogen um den Schützen, das lining war damit dahin. Ich stoppe und schicke back nach links hoch, aber irgendwie hatte Leni grade was anderes im Sinn. Mir wurde auch schnell klar was, sie steuerte zu M3 hoch. Ich stoppe sie, hole sie wieder runter in den Grasbereich und handle sie den Hang wieder hoch. Sie war jetzt aus meiner Sicht zwischen M1 und M2 angekommen. Grad in dem Moment als ich ein letztes Mal stoppe sieht Leni das Dummy. Sie lässt sich aber trotzdem stoppen und wartet auf mein "Back" bevor sie hinrennt, braves Hundi :)

 

Als Leni auf dem Rückweg ist höre ich von der Helferin im Hang oberhalb von mir "Sch****" und sehe im rechten Augenwinkel ein Dummy genau auf mich zukullern. Das Dummy bleibt an einem Baum ca. einen halben Meter rechts oberhalb von mir liegen. Da schräg rechts vor mir noch ein Baum war musste Leni genau am Dummy vorbei um zu mir zu kommen. Sie kommt um den Baum, sieht das Dummy schaut mich mit großen Augen an als ob sie sagen wollte "Oh, was haben wir denn da!? Frauchen liegt DAS schon die ganze Zeit da???"
Ich entscheide in Sekundenbruchteilen nichts zu machen und zu abzuwarten was passiert. Nichts, Leni geht weiter, gibt ihr Dummy ab und kommt ins Fuß. Seeeeehr fein, hat auch Deny bemerkt :)

 

Mit dem chaotischen Marking und dem vielen Handling können wir hier noch

--> 11 Punkte mitnehmen.

 

 

Wir ziehen weiter zu Aufgabe 3 bei Sibylle Ströbele.

Da es sich bei Aufgabe 2 etwas gestaut hat, sind wir bei der nächsten Aufgabe gleich dran.

Zuerst war hier Fußarbeit über zwei Baumstämme angesagt, danach war man Startpunkt angelangt.

Es fällt am unteren Ende des Hangs die Markierung M1 ins hohe Gras. Diese bleibt zunächst liegen und man dreht sich um 90 Grad.

 

Man schaut auf eine Schneise, rechts stehen Schütze und Werfer und werfen die Markierung M2 nach links hinten in die Schneise. Nach Freigabe ist die Markierung direkt zu holen, danach umdrehen und M1 holen.

 

 

Lenis Fußarbeit war super, beim zweiten Baum wartete sie schön, bis ich drüber war, hüpfte dann ein bissl weit vor, kam aber sofort ans Bein zurück.

M1 konnten wir beide recht gut fallen sehen, M2 ebenso. Ich schicke Leni auf M2, sie rast für meinen Geschmack schon etwas zu schnell über das ganze Totholz die Schneise hoch, kriegt Wind und findet direkt.

M1 geht dann mal wieder auf meine Kappe *pfeif* Ich hatte tatsächlich mal wieder die Fallstelle falsch im Kopf. Leni war sich auch nicht mehr ganz sicher weshalb ich sie in den (vermeintlichen) Fallbereich dirgiert und mit dem Suchenpfiff unterstützt habe. Leni sucht und sucht und sucht, und hatte langsam den ganzen Bereich, in dem ich das Dummy vermutet hatte auf links gedreht. Vermutlich lagen da vorher schon ein paar Dummies drin die sie dann so lange an der Stelle gehalten haben, aber UNSER Dummy lag da definitiv nicht drin, das dämmert mir dann auch.

 

*SchockschwereNot* ich war kurzfristig echt planlos, aber Leni hat dann selbsständig das Suchengebiet nach rechts erweitert und siehe da, da hing das Dummy im Gras, eineinhalb bis zwei Meter neben dem von mir vorgegebenen Bereich *lalala*

Frauchen doof - Hundchen super! Sibylle konnte mir in der Erkenntnis meiner Blödheit nur zustimmen und gab uns noch

-->18 Punkte weil die Fußarbeit und das erste Mark sehr schön waren.

 

 

Die letzte Aufgabe für diesen Tag war Aufgabe 4 bei Karl-Heinz Danker.

In einer Schneise fallen zwei Markierungen, der Schütze/Werfer steht nicht sichtig hinter einem Baum. Zuerst fällt M1 nach vorne hinter einen Baum, Fallstelle nicht sichtig. Danach fällt M2 über die Schneise nach rechts, Fallstelle nicht sichtig.

Nach der Erklärung und bevor beide Markierungen fallen sollte man sagen, welches Mark der Hund zuerst holen würde. Holt der Hund das andere gibt das 0 Punkte.

Wenn M1 und M2 drin sind fällt grade zwischen den beiden ersten Marks durch am Waldrand noch die Markierung M3.

 

Ich lege fest, dass wir M1 zuerst holen. "Richtig" meint Karl-Heinz. Danach geht es los.
Ich drehe Leni minimal auf M1 ein. Zu weit nach links wollte ich sie nicht drehen, nicht dass sie im Wald verschwindet, so zumindest meine Idee.

Wie sich herausstellt reichte das leichte drehen nicht, und die Schneise zog zu arg, Leni ging relativ grade raus. Um kein Risiko einzugehen stoppe ich Leni auf Höhe der beiden Fallstellen und schicke nach links. Leni geht links, verschwindet im Gebüsch und kommt mit Dummy zurück. Hatte sie es doch genau auf dem Schirm und wollte mit ein bisschen täuschen? Wenn ja hat das funktioniert ;)

Anschließend schicke ich Leni auf M2. Sie geht wieder die Schneise hoch, biegt richtig ab und ist verschwunden. Es raschelt und raschelt, aber Leni ist nicht zu sehen.
Karl-Heinz machte sich links am Rand der Schneise mal auf den Weg zu gucken. Irgendwann ruft er "Der Hund steht da und schaut mich an". Joa, würde ich auch machen *hihi* Ich beschließe mal zu warten was passiert. Kurz darauf taucht Leni zwischen den beiden kleinen Bäumchen am rechten Rand auf. Ich schicke nochmal Back, Leni verschwindet wieder und bekomme von Karl-Heinz und dem Werfer angezeigt wann ich den Suchenpfiff geben soll. Ein bisschen dauert es noch, dann kommt Leni mit dem Dummy angeflitzt.
Wie ich später erfahren habe, war Leni einer der zwei Hunde an dem Tag, bei denen das Dummy nachdem es auf dem Boden aufschlug unter einen kleinen Baum sprang/kullerte/rollte - was auch immer :)
Jedenfalls ist Leni wohl einmal links und einmal rechts an dem Bäumchen vorbei, hatte aber keinen Wind bekommen. Beim dritten Anlauf mit dem Suchenpfiff kam sie dann hin. Uff.

Danach wird M3 beschossen und geworfen. Leni markiert gut und ich war ziemlich sicher, dass hier die Tiefe kein Problem darstellt. Ich schicke voran und pushe sicherheitshalber zwischen den beiden alten Fallstellen. Leni rast durch und bleibt 10 Meter vor der Fallstelle stehen. Was macht sie? Ich konnte nichts erkennen, sie suchte nicht, sie bewegte sich nicht - hä?? Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: sie starrte die Helferin an. Unsere liebe Karin stand dort oben mit ihrem großen Hut erhöht am Waldrand aufgebaut und wirkte wohl ein kliiitzekleines bisschen bedrohlich. Ich stoppe Leni, sie dreht sich nicht ganz um, sondern dreht nur den Kopf. Für mich ein sicheres Zeichen, dass sie genau weiß, was sie machen soll. Ich schicke mit Nachdruck Back, Leni schmeißt den Motor langsam wieder an, trabt Richtung Dummy und lässt Karin dabei nicht aus den Augen. Endlich war sie dann am Dummy und nahm die Beine in die Hand *schnellwechvonderkomischenFrau*.

 

Alles in allem bleiben uns hier noch

--> 15 Punkte

 

 

Wir waren damit für diesen Tag fertig, Leni konnte ein bisschen im Auto schlafen gehen (was lange überfällig war) und ich konnte zum gemütlichen Teil des Tages übergehen - Quatschen und Zuschauen :)

Vor der Siegehrung bekamen wir noch zwei Stechen zu sehen, danach ging es an die Verkündung der Ergebnisse.

Da Nuller beim Trainingsworkingtest mit in die Wertung gehen konnten Leni und ich uns mit 63/100 Punkten noch einen 13. Platz erarbeiten.

 

Insgesamt war ich trotzdem sehr zufrieden mit meiner braven Mini. Wir hatten einen schönen Tag mit vielen netten Bekannten und auch neuen Geischtern und freue mich jetzt auf den Bavarian Lions Cup, egal was uns erwartet :)

 

 

Hier geht es zu den Ergebnissen.